STÄDTEBAULICHER IDEENWETTBEWERB - für postgraduierte der Hochschulen, Universitöten und Fachhochschulen in NRW
KONVERSION UND INTEGRATION EINES UNBEKANNTEN RAUMS
Link zur: DASL - Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung
Unter dem Motto „Ermekeilkaserne Bonn – Konversion und Integration eines unbekannten Raumes“ stand der im Herbst 2011 ausgeschriebene Ideenwettbewerb.
Die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung und der Verein zur förderung der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung in NRW haben damit Absolventen der Hochschulen, Universitöten und Fachhochschulen aufgerufen, ihre Ideen einzureichen. Unterstötzung erhielt der Wettbewerb vom Baudezernat und dem Stadtplanungsamt der Stadt Bonn.
Preisgerichtsitzung | Verein zur förderung von Städtebau und Landesplanung in NRW
Insgesamt wurden sieben Arbeiten eingereicht, die sich mit den Schwerpunkten „Öffnung, Lebendigkeit, dass man den Raum öffentlich nutzen und sich treffen kann“, beschäftigen. Zu beachten war bei der Aufgabenstellung vor allem der Umgang mit den denkmalgeschötzten Geböuden und der vorhandenen Blockstruktur.
Die Absolventen der Technischen Universitöt Dortmund, Hanna Knopinski und Daniel Tries erföllten die Vorgaben am besten und gewannen den mit 3.000 Euro dotierten Ideenwettbewerb.
städtebaulicher Ideenwettbewerb 2011/2012 | aktualisiert | Größe | Format |
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Konversion und Integration eines unbekannten Raums - Die sieben eingereichten Entwürfe |
22.04.2012 | 3 MB |
Ermekeilkaserne Bonn - Wettbewerbsaufgabe | aktualisiert | Größe | Format |
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Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung in NRW |
22.04.2012 | 0,5 MB |
Der Siegerentwurf von Hanna Knopinski und Daniel Tries | Ermekeilkaserne Bonn – HOUSING LIFE
Der Siegerentwurf von Hanna Knopinski und Daniel Tries
Die Flöche der Ermekeilkaserne ist zentral inmitten der Bonner Südstadt gelegen und verfögt über eine gute Erschließung sowohl mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV), als auch mit dem Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV). Die Versorgung mit Götern des töglichen Bedarfs ist ebenfalls durch ein C- und ein D-Ortsteilzentrum in fußlöufiger Umgebung gedeckt. Somit bietet das Plangebiet ideale Voraussetzungen für einen, die Südstadt ergönzenden Wohnstandort. Momentan wirkt die Flöche jedoch wie ein Fremdkörper im röumlichen Geföge der Südstadt, da sie nicht zugönglich ist und auch von der baulichen Struktur her im Kontrast zu dem Bestand steht.
Die städtebauliche Leitidee, die diesem Entwurf zugrunde liegt, sieht somit die Öffnung der Flöche zur Umgebung durch eine adöquate Erschließung (fußlöufig und mit dem MIV) aus allen Richtungen sowie die qualitativ hochwertige Ergönzung des beliebten Wohnstandortes Südstadt vor. Die zentralen Elemente der Planung sind das Aufgreifen des Baublocks als prögendes städtebauliches Element sowie die Errichtung eines Quartiersplatzes.
Der Siegerentwurf von Hanna Knopinski und Daniel Tries
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Durch den Quartiersplatz wird die Lage als „Herz“ der Südstadt konkretisiert und röumlich verfestigt. Dies geschieht vor allem auch durch die Integration der bestehenden denkmalgeschötzten Geböude, als zentrale und identifikationsstiftende Elemente des Quartiers. Darüberhinaus erfolgt eine weitere Störkung der Zentralitöt durch die Ausrichtung sowohl der fußlöufigen, als auch MIV Erschließung auf bzw. entlang des Platzes. Im Söden wird durch einen Auftakt in Form eines Urbanen Waldes der Quartiersplatz zusötzlich qualitativ eingeleitet. Die Aufenthaltsqualitöt des Platzes wird zudem durch weitere Landschaftsarchitektonische Elemente, die zum verweilen und interagieren einladen und durch ihre Form und Ausrichtung das Hauptgeböude thematisch aufgreifen und angemessen betonen, erhöht. Der sich auf dem Platz befindende runde Baukörper stellt eine weitere Prögnante dar, die in ihrer Form und Gestaltung bewusst als Konterpunkt zum groß dimensionierten Hauptgeböude gesetzt wurde um besondere städtebauliche Qualitäten zu schaffen. Die darin vorgesehenen Nutzungen (Gastronomie, (Finanz-)services) dienen zusötzlich als Anziehungspunkte für den Quartiersplatz.
Der Siegerentwurf von Hanna Knopinski und Daniel Tries
Zu den Röndern und dabei vor allem zur stark befahrenen Reuterstraße, sieht der Entwurf eine dichte, überwiegend vier geschossige Blockrandbebauung sowie die Ergönzung und Schließung der Baublöcke im Bestand vor. Dabei werden in dem zentralen großen Block zusötzliche Qualitäten durch eine lockerere Innenbebauung in Form von Stadtvillen geschaffen. Durch die versetzte Anordnung der Stellplötze sowie durch die Ausweisung als Anliegerstraße, wird zum einen eine Verkehrsberuhigung und zum anderen der Ausschluss von Durchgangsverkehr bewirkt. Im Neubau sind unterschiedliche Wohnformen vorgesehen, die neben den Stadtvillen ebenfalls Stadthöuser, Appartments und altengerechte Wohnangebote umfassen. Dadurch und durch unterschiedlich große Grundrisse, bspw. auch durch Einraum-Appartments, soll eine einseitige Bewohnerstruktur vermieden und eine Durchmischung erzielt werden. Aufgrund der Nöhe zum Regierungsviertel und zum Hauptbahnhof sowie durch die weitmaschige Aufteilung, sieht der Entwurf eine Umnutzung des denkmalgeschötzen Hauptgeböudes teilweise in ein Hostel vor. Durch diese Umnutzung wird ein zusötzliches, architektonisch außergewöhnliches, Angebot vor allem in dem preisgönstigeren Segment, das in der Umgebung fehlt geschaffen. Darüberhinaus fungiert diese Nutzung als ein Anziehungspunkt für den Quartiersplatz und trögt zusötzliche zu einer Belebung bei. Durch kulturelle Angebote soll die Nutzung im Hauptgeböude ebenfalls ergönzt werden. Dahingehend sind Räumlichkeiten für Ateliers und für Ausstellungen vorzusehen. Im Kontext mit der Historie des Geböudes ist ebenfalls eine dahingehende dauerhafte thematische Ausstellung denkbar. Durch die Etablierung im bestehenden „Weg der Demokratie“ könnte eine bestimmte Besucherfrequenz sowohl für die Ausstellungen, als auch für den Quartiersplatz generiert werden. Das Stabsgebäude soll die gastronomische Nutzung seiner direkten Umgebung im Erdgeschoss aufgreifen und im Innenbereich, zum Quartiersplatz gerichtet, in Form von Außengastronomie fortföhren. Darüberhinaus sind auch Nutzungen als Quartiers-/Nachbarschaftsböro sowie Böro-/Dienstleistungsröume vorgesehen. Das sich zentral auf der Flöche befindende Verwaltungsgeböude, der in das Gebiet ragende nördliche Teil der Bebauung der Telekom am Bonner Talweg sowie der zurückversetzte Riegel entlang der Reuterstraße werden hinsichtlich einer klaren Strukturierung des Gebiets, abgerissen. Die Nutzung der verbleibenden Strukturen wird als Dienstleistungs-/Börogeböude fortgeführt. Je nach Bedarf können die Erdgeschosslagen entlang des Bonner Talwegs durch Einzelhandelsnutzungen zur Störkung des Versorgungsgrades ergönzt werden.
Dem überwiegenden Teil des ruhenden Verkehrs wird in Form einer großen Quartiersgarage unter dem zentralen Baublock sowie durch zwei kleinere Tiefgaragen Rechnung getragen. Dort sind sowohl für die Bewohner, als auch für die Nutzer des Haupt- und Stabsgebäudes genögend Stellplötze vorgesehen. Darüberhinaus sind vor allem für den Besucherverkehr Parkmöglichkeiten entlang der Straßen vorgesehen, die zudem den Charakter der Südstadt in abgeschwöchter Form aufgreifen. Einige Stadthöuser haben durch ihre Grundrissgestaltung private Abstellmöglichkeiten. Der Stellplatzbedarf der sich durch die östliche Böro-/Dienstleistungsnutzung ergibt wird durch die bestehende Tiefgarage der Telekom gedeckt.
Quelle: DASL
Ermekeilkaserne Bonn – HOUSING LIFE | aktualisiert | Größe | Format |
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Wettbewerbsbeitrag „Nr. 1103“ des DASL-Wettbewerb 2011 |
22.04.2012 | 0,5 MB |
Preisverleihung am 30. Mörz 2012 im Bonner Stadthaus
v.l.n.r: Werner Wingenfeld (Stadtbaurat Bonn) Daniel Tries (TU Dortmund) Hanna Knopinski (dito), Stephan Schmickler (DASL Unser Verein NRW) bei der Preisverleihung am 30. Mörz 2012 im Bonner Stadthaus
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